Die Vorgeschichte von Hainsbach
Wie der fruchtbare Gäuboden und viele Orte des südlich angrenzenden Hügellandes ist
auch das Gebiet von Hainsbach – Gingkofen – Wissing uraltes Siedlungsland. Es wurde
bereits in der Jungsteinzeit um 5500 v. Chr. von den aus Südosteuropa und dem Schwarzmeergebiet
einwandernden Ackerbauern und Viehzüchtern besiedelt. Dies beweisen Funde,
die besonders in den vergangenen zwei Jahrzehnten gemacht wurden. Im Westen von
Hainsbach konnte eine Höhensiedlung aus der Zeit der Bandkeramik, der ältesten jungsteinzeitlichen
Periode, festgestellt werden. Eine weitere Ansiedlung aus dieser Kulturperiode
befand sich bei Oberndorf in Richtung Hainsbach. Bei dieser Ansiedlung kamen
auch Funde der folgenden Kulturperioden, der Stichband- und der Oberlauterbacher Kultur,
ans Tageslicht.
Zwischen Gingkofen und Wissing wurden Funde der Hügelgräber-Bronzezeit, etwa um
1500 v. Chr. datiert, und der Latènezeit, beginnend ab 500 v. Chr., gemacht. Die latènezeitliche
Siedlung steht im Zusammenhang mit den beiden Keltenschanzen im nahegelegenen
Wald. An einem weiteren Platz zwischen Gingkofen und Wissing befand sich eine
Siedlung der Bronze- und Urnenfelderzeit (Anmerkung: Die Angaben zur Vorgeschichte
stellte freundlicherweise Herr Richard Kohlhäufl, Oberwalting, zur Verfügung).
Erste urkundliche Nennung Hainsbachs
Im Jahre 1031 sind im Rotulus von St. Emmeram, einem Besitzverzeichnis des Klosters
St. Emmeram in Regensburg, unter vielen anderen Orten auch Nachbarorte bzw. Orte aus
der näheren Umgebung von Hainsbach genannt, nämlich Wissinga (Wissing), Ginginhova
(Gingkofen), Tanna (Tann, ein heute nicht mehr existierender Ort bei Hainsbach), Hettinpach
(Hettenbach), dazu Ortsnamen, die man heute nicht mehr ohne weiteres jetzt
bestehenden Orten zuordnen kann, nämlich Hlarasbach, Uodalprethisperga und Rudelinga.
Roman Zierngibl, Probst und Pfarrer zu Hainsbach und Haindling, ist überzeugt, daß
die im Rotulus genannten, aber nicht mehr lokalisierbaren Ortsnamen Hlarasbach mit
Hainsbach und Rudelinga mit Haindling identisch sind.
Die frühesten Nachrichten über Hainsbach
Um 1200 ist Heinrich von Hainsbach als Lehensmann des Klosters St. Emmeram in
Hainsbach genannt. Heinrich von Hainsbach war ein Enkel des St. Emmeramer Ministerialen
Otto von Aiterhofen.
Laut 1. Herzogsurbar von 1235 hatten die Wittelsbacher Herzöge die Vogtei, die niedere
Gerichtsbarkeit, über die St. Emmeramer Güter in Hainsbach (MB 36, 1, S. 105).
Im Jahre 1268 schenkte Ulrich von Abensberg seinen Hof in Hainsbach an das Kloster St.
Emmeram, um Schadenersatz für seine dem Kloster zugefügten Schäden zu leisten. (Es
war der halbe Hof bei dem Brunnen, heute im Besitz von Ernst Setz).
Nach dem St. Emmeramer Register von 1275 hatte Ortholf das Leibrecht über eine Hube
in Hainsbach.
Quelle: Festschrift der FFW Hainsbach anläßlich des 125jährigen Gründungsfestes 1998 von Michael Wellenhofer